Die angeborene Immunität muss von der adaptiven oder erworbenen Immunität unterschieden werden.
Wie kann man seine Immunität auf natürliche Weise steigern?
Wie funktioniert unser Immunsystem?
Die ersten Barrieren sind die Haut und die Schleimhäute.
- Die Haut ist eine mechanische, chemische und biologische Barriere. Die Haut ist mit einer leicht sauren Oberfläche "feindlich" gegenüber Mikroben
- Die Schleimhäute sind empfindlicher und haben ein zusätzliches Abwehrmittel entwickelt: den Schleim.
- Die Atemwege lassen Mikroorganismen durch, haben aber Abwehrmechanismen wie den Husten, um sie abzutransportieren.
Sobald du die Haut und die Schleimhäute überwunden hast, ist die Entzündung die zweite Barriere, auf die Mikroorganismen stoßen.
Die Aufgabe der Entzündung ist es, die Infektion zu verlangsamen und einzudämmen.
- Vasodilatation erhöht den Blutzufluss, damit Akteure wie Fresszellen schneller an den Ort des Geschehens gelangen.
- Fresszellen erkennen fremde Substanzen und nehmen sie auf, ohne wie T- oder B-Lymphozyten spezifische Rezeptoren für ein Antigen zu besitzen. Andere weiße Blutkörperchen der angeborenen Immunität wie die Lymphozyten, "natural killer", können Zellen erkennen, die mit bestimmten Viren infiziert sind, und sie zerstören.
- Andere weiße Blutkörperchen wie die Basophilen setzen Zytokine frei, die bei Entzündungen eine Rolle spielen. Zytokine können den Zerstörungsprozess der Makrophagen stimulieren und wieder in Gang setzen.
Fieber ist ein weiterer Abwehrmechanismus, der die Immunabwehr beschleunigt und die Vermehrung von Krankheitserregern verlangsamt.
Erworbene Immunität
Im Gegensatz zur angeborenen Immunität ist die erworbene Immunität spezifisch für den Krankheitserreger, der sie in der Vergangenheit induziert hat.
Von erworbener Immunität spricht man, weil sie über die Erkennung des Krankheitserregers verläuft. Die Akteure der erworbenen Immunität sind B- und T-Lymphozyten.
Die erworbene Immunität nutzt zwei Arten von Immunität:
Die zellvermittelte Immunität, oder zelluläre Immunität, die T-Lymphozyten nutzt, kann fremde Partikel direkt zerstören. Sie werden im Thymus produziert.
Humorale Vermittlung
Die humorale Vermittlung, oder humorale Immunität, nutzt lösliche Moleküle, die Antikörper (Immunglobuline), die von B-Lymphozyten produziert werden. Diese produzieren, wenn sie auf ein infektiöses Agens treffen, spezifische Antikörper, die gegen dieses Agens gerichtet sind. Diese Antikörper sind Proteine, die sich an fremde Proteine binden und sie zerstören können. Sie werden auch Immunglobuline genannt.
Es ist jedoch nicht möglich, von diesen beiden Arten der Immunantwort völlig unabhängig zu sprechen. Die Zellen sind an der Initiierung von Antworten durch Antikörper beteiligt, wobei diese das entscheidende Bindeglied in einigen zellvermittelten Reaktionen sind.
Es gibt sogenannte Gedächtnis-T- und Gedächtnis-B-Lymphozyten. Diese behalten die Erinnerung an einen Krankheitserreger. Wenn dieser Erreger den Organismus erneut infiziert, wird die erzeugte Antwort viel schneller sein. Auf dieser Eigenschaft des Immunsystems basieren die Impfstoffe.
Unser Körper speichert so Bakterien und Viren, denen er schon einmal begegnet ist. Ein Erwachsener hätte zwischen 1 und 100 Billionen verschiedene Antigene im Gedächtnis!
Wie können wir unser Immunsystem stärken?
Das Immunsystem zu stärken ist keine einfache Sache, denn es ist ein ganzes System, das geboostet werden muss. Nicht nur die Zellen, sondern auch lymphoide Organe wie das Knochenmark (das die verschiedenen weißen Blutkörperchen produziert) sind daran beteiligt, sondern auch andere sekundäre Organe wie die Lymphknoten, die es ermöglichen, Krankheitserreger "einzufangen" und zu zerstören.
Je stärker unser Immunsystem ist, desto besser sind wir vor Infektionen geschützt!
Hier sind ein paar einfache Tipps, wie du unser Immunsystem unterstützen kannst:
- Eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse
- Nicht rauchen
- Ausreichend trinken
- Körperliche Bewegung
- Ausreichend Schlaf
- Alkohol einschränken
- Stress einschränken (Stress führt zur Ausschüttung von Cortisol, das sich negativ auf die Immunabwehr auswirkt)
- Räume täglich 10 Minuten gut lüften, denn enge und schlecht belüftete Atmosphären fördern die Vermehrung von Mikroorganismen.
Nicht zu vergessen: häufiges Händewaschen!
Hat Kälte einen Einfluss auf die Immunität?
Durch Kälte wird man nicht krank, im Gegensatz zu dem Ausdruck "sich erkälten". Sie kann jedoch für eine Schwächung der Abwehrkräfte verantwortlich sein.
Kälte erfordert eine größere Regulierungsanstrengung, um die Temperatur bei 37 Grad zu halten.
Die Nasenschleimhäute übertragen auf diese kalte Luft Wasser mit Körpertemperatur (daher die laufende Nase!), was zu einer Austrocknung des Schleims führt, der eine wichtige physische Barriere gegen Krankheitserreger darstellt.
Andererseits zirkulieren die Zellen unseres Immunsystems bei Kälte langsamer, was auch die Immunantwort verlangsamen kann.
Schließlich sind die meisten Atemwegsviren von einer temperaturempfindlichen Schutzhülle (Fetthülle) umgeben (sie ist umso widerstandsfähiger, je kälter die Luft ist, während sie sich bei Hitze auflöst und das Virus abtötet). Das ist der Grund, warum sich Atemwegsviren im Winter stärker vermehren als im Sommer.
Wie kann man mit der Ernährung auf die Immunität einwirken?
Vitamin A
Stimuliert die Produktion von weißen Blutkörperchen und die Produktion von Antikörpern durch B-Lymphozyten.
Wo findet man sie? In Butter, Eigelb und Milchprodukten. (Oder im Lebertran, den unsere Großmütter einnahmen!)
Vitamin C
Vitamin C ist ein Antioxidans, das das Immunsystem stimuliert und die Oxidation von Zellen des Immunsystems einschränkt. Es fördert auch die Eisenaufnahme.
Wo findet man es? In gelben oder roten Paprika, Petersilie, Zitronen, schwarzen Johannisbeeren, Kiwi, Brokkoli...
Zink
Zink spielt insbesondere eine wichtige Rolle bei der Immunantwort.
Wo findet man es? In Austern (Lebensmittel mit dem höchsten Gehalt), Rindfleisch, Sesamsamen und in geringeren Mengen in Weizenkeimen, Walnüssen, Kürbiskernen, Shiitake-Pilzen und Hülsenfrüchten.
Vorzugsweise über die Nahrung aufnehmen, da es bei hohen Zinkdosen über eine Supplementierung zu unerwünschten Wirkungen kommen kann.
Probiotika
Die Darmflora besteht aus fast 100 Milliarden Mikroorganismen, die bei der Verdauung und bei der Immunabwehr eine Rolle spielen, indem sie die Ankunft und Ansiedlung von Krankheitserregern an der Darmwand blockieren. Dies wird als "Barriere"-Effekt der Darmflora bezeichnet.
Jeder Stamm von Probiotika hat spezifische und sich ergänzende Eigenschaften. Es gibt Milchsäurebakterien wie Laktobazillen oder Bifidobakterien oder auch lebende Bierhefe.
Studien haben gezeigt, dass Milchsäurebakterien auch die Immunzellen zur Bildung von Antikörpern anregen könnten, bei Atemwegsinfektionen oder grippeähnlichen Zuständen, insbesondere bei Kindern und älteren Menschen.
Eine finnische Studie aus dem Jahr 2001 mit 700 Kindern zeigte, dass eine Ergänzung mit Lactobacillus einen leichten, aber dennoch signifikanten Schutz vor Infektionen des Atmungssystems bietet.
Wo kann man sie finden? Du kannst Bakterienmischungen mit mehr als 3 Milliarden Bakterien pro Gramm einnehmen, mit mindestens 5 Milliarden pro Tag, für 2-3 Wochen.
Denke auch an den Verzehr von lakto-fermentiertem Gemüse wie Sauerkraut!
Vitamin D
Vitamin D soll eine wichtige Rolle bei der Aktivierung der Immunität spielen, indem es die Aktivität von Makrophagen und eines antimikrobiellen Moleküls steigert. Ein Mangel an Vitamin D wird mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen in Verbindung gebracht.
Wo findet man es? Wo findet man es? Um Vitamin D aufzufüllen, solltest du im Winter nach draußen gehen und dein Gesicht und deine Unterarme für etwa 15 Minuten der Sonne aussetzen. Das über die Haut produzierte Vitamin D hat eine etwa doppelt so lange Lebensdauer wie das aufgenommene Vitamin D.
Die Lebensmittel mit dem höchsten Vitamin D-Gehalt sind Fischleberöle und fette Fische wie Sardinen, Heringe und Lachs. Eier, Milch und Butter enthalten es ebenfalls, aber in geringeren Mengen.
In bestimmten Situationen kann es sein, dass dein Arzt eine Vitaminergänzung verschreiben muss.
Welche "Superfoods" und Pflanzen könnten die Immunität steigern?
Knoblauch
Knoblauch wird traditionell zur Bekämpfung von viralen Infektionen verwendet. Er enthält Verbindungen mit antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung.
In einer Studie aus dem Jahr 2012 mit 120 Erwachsenen zeigten Forscher, dass Knoblauch im Winter einen positiven Effekt auf das Immunsystem haben kann. Sie verabreichten 50 % von ihnen ein Nahrungsergänzungsmittel mit Knoblauchpulver, während die andere Hälfte ein Placebo erhielt. Nach 45 Tagen Supplementation hatten die Patienten, die Knoblauch erhielten, einen signifikanten Anstieg der Aktivität bestimmter Lymphozyten. Nach 3 Monaten Supplementierung waren beide Gruppen von Winterviren betroffen, aber diejenigen, die Knoblauch einnahmen, hatten 20 % weniger Symptome als die Placebogruppe.
Wie wird er konsumiert? Du kannst 1 bis 4 Knoblauchzehen pro Tag zu deiner Ernährung hinzufügen oder in Form von Kapseln, wenn du den Geschmack wirklich nicht magst!
Schwarze Holunderbeeren
Holunderbeeren sind sehr reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin C, Kalzium und Magnesium, Eisen und Zink. Sie sind reich an Polyphenolen, die als starke Antioxidantien wirken. Sie könnten das Immunsystem stimulieren, wenn es von einer Virusinfektion angegriffen wird.
Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2004 mit 60 Grippepatienten hat gezeigt, dass diejenigen, die innerhalb von 48 Stunden nach Auftreten der Symptome einen Holunderbeerensirup eingenommen haben, die Dauer der Grippe und die Intensität ihrer Symptome verringert haben.
Wie wird es konsumiert? Als Sirup, 500 mg dreimal täglich für einige Tage.
Propolis
Propolis ist weder Gelee Royale noch Honig und stammt aus den Harzen bestimmter Bäume, die von den Bienen gesammelt werden und die sie dann mit ihrem Speichel vermischen, um den Bienenstock abzudichten, vor äußeren Einflüssen zu schützen und ihn zu reinigen. Sie enthält Harze (50 %), ätherische Öle (7 %) und Wachs. Außerdem finden sich Vitamine und Flavonoide, Antioxidantien aus der Familie der Polyphenole.
Propolis soll besonders wirksam bei der Behandlung von Atemwegsinfektionen sein. Die Flavonoide sollen in der Lage sein, das Enzym zu hemmen, das für die Vermehrung der Viren verantwortlich ist.
Wie wird es konsumiert? Es ist ratsam, Bio-Propolis zu wählen, das frei von Schwermetallen und Pestiziden ist. Man wählt für braunes Propolis in Form von wässrig-alkoholischen Extrakten, Pulver oder mit Honig gemischt. Man vergisst auch nicht die anderen Bienenstockprodukte wie Gelee Royale oder Pollen.