Fördert Bierhefe das Stillen?

Sie stillen Ihr Baby und suchen nach natürlichen Mitteln, um Ihre Milchproduktion zu erhöhen? Sicher haben Sie schon von Bierhefe gehört, einem bekannten Gesundheitsmittel aus Großmutters Zeiten, das die Laktation steigern kann.

 

Aber woher kommt dieser Glaube? Welche wissenschaftlichen Beweise gibt es? Wie kann Bierhefe Ihnen beim Stillen Ihres Kindes helfen?

Wir erzählen Ihnen alles über die Eigenschaften von Bierhefe und wie sie die Laktation steigern kann.

Wie wirkt sich Bierhefe auf das Stillen aus?

Bierhefe ist eine Zutat, die bei der Herstellung von Bier und Brot verwendet wird. Sie wird aus Saccharomyces cerevisiae, einem einzelligen Pilz, hergestellt. 

 

Deshalb wird dem Bier eine galaktogene Wirkung nachgesagt! Trinke es in einer alkoholfreien Version oder aber nicht mehr als ein Bier, wenn du dich an die guten Praktiken hältst. Mehr dazu findest du in unserem Artikel über Alkohol und Stillen.

Eine Alternative zum Bierkonsum kann Bierhefe selbst sein. 

 

Bierhefe hilft, die Laktation anzukurbeln. Eine Studie zeigte, dass 2 Mal mehr Frauen ihre Laktation ankurbelten, wenn sie Bierhefe einnahmen, als wenn sie es nicht taten [1]
 

Die Vorteile sollen auf das Gerstenmalz zurückzuführen sein, das eine Verbindung, β-Glucan, enthält, die dabei hilft, die Spiegel des Hormons Prolaktin zu erhöhen, ein Hormon, das bei der Milchproduktion eine Rolle spielt [2]. Hafer enthält ebenfalls β-Glucan.

 

Weitere Informationen über galaktogene Lebensmittel findest du in unserem Artikel die "Galaktogene Lebensmittel und das Stillen".

Welche gesundheitlichen Auswirkungen hat Bierhefe?

Bierhefe enthält viele Vitamine und Mineralien, die für Mütter sehr interessant sein können.
 

Bierhefe ist reich an Nährstoffen

Sie ist reich an Vitaminen der B-Gruppe, die vorteilhaft sind, um Müdigkeit zu bekämpfen und dem Mommy Brain entgegenzuwirken.  
 

Sie ist außerdem reich an Chrom, Protein, Selen, Kalium, Eisen, Zink und Magnesium - eine Nährstoffbombe!
 

Sie ist gut für die Verdauung

Bierhefe soll vorteilhaft sein, um gastrointestinale Symptome zu verbessern. Studien zeigen, dass ihr Verzehr helfen würde, Bauchschmerzen, Blähungen und die Konsistenz des Stuhls zu verringern [3]

Bierhefe hat probiotische Eigenschaften, die für den Darm vorteilhaft sind. 

 

Chrom ist vorteilhaft für den Blutzuckerspiegel

Bierhefe enthält organisches Chrom, das biologisch aktiv ist. Chrom ist vorteilhaft für die Regulierung des Blutzuckerspiegels, Menschen mit Typ-2-Diabetes haben niedrigere Chromspiegel im Körper [4]. Eine Studie hat beispielsweise gezeigt, dass der Verzehr von Bierhefe bei Diabetes vorteilhaft ist, um den Blutzuckerspiegel zu verbessern. 
 

Sie ist vorteilhaft für das Haarwachstum

Bierhefe ist reich an Nährstoffen, insbesondere Eisen, Zink und Vitaminen der B-Gruppe, die vorteilhaft für das Haarwachstum sein sollen.  

Biotin (Vitamin B8) trägt beispielsweise zur Erhaltung normaler Haare bei, da es die Expression von Proteinen, darunter Keratin, reguliert [5]. Die Rolle von Folaten und Vitamin B12 bei der Produktion von Nukleinsäuren für die DNA legt nahe, dass sie eine Rolle bei der Proliferation des Haarfollikels spielen könnten [6].

 

Weitere Informationen über Haarausfall in der Postpartumphase findest du unseren Artikel zum Thema

 

Schlussfolgerung

Bierhefe ist nicht nur gut, um die Milchbildung anzukurbeln, sondern ihre Vorteile gehen noch weiter. Sie ist eine Nährstoffbombe für die Stillzeit und hilft auch bei der Verdauung, dem Blutzuckerspiegel und dem Haarausfall nach der Geburt! Mama, Bierhefe wird deine Verbündete nach der Geburt sein.

Quellenverzeichnis

[1] Jia, Lili Lily, Louise Brough, et Janet L. Weber. « Effect of Saccharomyces Cerevisiae Yeast-Based Supplement on Human Milk Oligosaccharide Concentration and Mothers’ Perception of Breast Milk Supply: A Randomized Placebo-Controlled Trial ». Proceedings 84, nᵒ 1 (2023): 16. https://doi.org/10.3390/proceedings2023084016.
[2] Jia, Lili Lily, Louise Brough, et Janet Louise Weber. « Saccharomyces cerevisiae Yeast-Based Supplementation as a Galactagogue in Breastfeeding Women? A Review of Evidence from Animal and Human Studies ». Nutrients 13, no 3 (25 février 2021): 727. https://doi.org/10.3390/nu13030727.
[3] Am&eacute, Fanny P&eacute lie Cayzeele-Decherf, S&eacute Lerin, Benoit Douillard bastien Leuillet, Murielle Cazaubiel atrice Housez, et Pierre Desreumaux Sten. « Saccharomyces Cerevisiae CNCM I-3856 in Irritable Bowel Syndrome: An Individual Subject Meta-Analysis ». World Journal of Gastroenterology 23, no 2 (14 janvier 2017): 336‑44. https://doi.org/10.3748/wjg.v23.i2.336.
[4] Hosseinzadeh, Payam, Mohammad Hassan Javanbakht, Seyed-Ali Mostafavi, Mahmoud Djalali, Hoda Derakhshanian, Hossein Hajianfar, Ahmad Bahonar, et Abolghassem Djazayery. « Brewer’s Yeast Improves Glycemic Indices in Type 2 Diabetes Mellitus ». International Journal of Preventive Medicine 4, nᵒ 10 (octobre 2013): 1131‑38.
[5] Pacheco-Alvarez, Diana, R. Sergio Solórzano-Vargas, et Alfonso León Del Río. 2002. « Biotin in Metabolism and Its Relationship to Human Disease ». Archives of Medical Research 33 (5): 439‑47. https://doi.org/10.1016/s0188-4409(02)00399-5.
[6] Almohanna, Hind M., Azhar A. Ahmed, John P. Tsatalis, et Antonella Tosti. 2018. « The Role of Vitamins and Minerals in Hair Loss: A Review ». Dermatology and Therapy 9 (1): 51‑70. https://doi.org/10.1007/s13555-018-0278-6.
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FAQ

Fördert Bier das Stillen?

Bier wird nachgesagt, dass es dank des Gerstenmalzes eine galaktogene (die Milchproduktion anregende) Wirkung hat. Mütter trinken es traditionell während der Stillzeit, um die Milchproduktion zu steigern, allerdings in einer alkoholfreien Variante.

Was sind die Nebenwirkungen von Bierhefe?

Bierhefe enthält Gerste und damit Gluten. Bei Menschen mit einer Intoleranz kann dies zu Darmproblemen führen. 

Welches Bier sollte man beim Stillen trinken?

Ohne Alkohol! Am effektivsten kannst du deine Milchbildung steigern, wenn du dein Baby regelmäßig anlegst. Du kannst es auch mit galaktogenen Lebensmitteln wie Fenchel oder Bockshornklee versuchen.
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