Cholin

Es ist ein wesentlicher Nährstoff für die Gesundheit, insbesondere in der Mutterschaft. Es ist eine Quelle für Methylgruppen, die für viele Schritte des Stoffwechsels erforderlich sind. Der Körper benötigt Cholin, um Phosphatidylcholin und Sphingomyelin zu synthetisieren, zwei wichtige Phospholipide, die für Zellmembranen unerlässlich sind. Es ist notwendig für die Produktion von Acetylcholin, einem Neurotransmitter, der wichtig für das Gedächtnis, die Stimmung, die Muskelkontrolle und andere kognitive Funktionen sowie das Nervensystem ist. Es spielt auch eine wichtige Rolle bei der Modulation der Genexpression, der Leberfunktion, der Zellmembransignalübertragung, dem Lipidtransport und -stoffwechsel sowie der frühen Entwicklung des Gehirns.

Wir können es endogen in der Leber produzieren, hauptsächlich in Form von Phosphatidylcholin, aber die Menge, die natürlich in der Leber synthetisiert wird, reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken, daher sind externe Zufuhrquellen notwendig, um einen Mangel zu vermeiden.

Sie ist ebenso unverzichtbar wie Vitamin B9 (Folate, Folsäure) für die Gesundheit, ein Nährstoff, den Ärzte bereits bei Kinderwunsch verschreiben. Sie ist ebenfalls an der Reduzierung des Risikos von Neuralrohrdefekten beteiligt. Eine Studie stellte fest, dass höhere perikonzeptionelle Cholinaufnahmen (entsprechend den empfohlenen Werten) das Risiko für eine Schwangerschaft mit Neuralrohrdefekt verringerten. Bei Zufuhrmengen, die den empfohlenen Werten entsprechen oder diese übertreffen, wurde das Risiko für Neuralrohrdefekte um 51 % gesenkt (im Vergleich zu Zufuhrmengen unter 300 mg).

Die Werte von Cholin und Folaten sind zudem eng miteinander verbunden, und Mängel an einem der beiden Nährstoffe können den Mangel des anderen verschärfen.

Die neuesten Daten deuten darauf hin, dass die optimalen Aufnahmemengen während der Schwangerschaft fast doppelt so hoch sein sollten wie die derzeitigen Empfehlungen der EFSA (930 mg statt 480 mg).

Es ist unerlässlich, um das Risiko von Neuralrohrdefekten zu verringern, die sehr früh zu Beginn der Schwangerschaft entstehen. Darüber hinaus sind hohe Konzentrationen von Homocystein bei der Mutter ein Risikofaktor für Präeklampsie, Frühgeburten und sehr niedriges Geburtsgewicht, wobei Cholin unerlässlich ist, um diese Konzentrationen zu regulieren.

Der Konsum von Cholin hilft, den Cortisolspiegel (Stresshormon) während der Schwangerschaft zu senken. Je mehr man konsumiert, desto stärker ist die Senkung.

Der Cholinstatus in der ersten Hälfte der Schwangerschaft ist insbesondere mit der kognitiven Entwicklung von gesunden, termingeborenen Kindern verbunden. Eine Studie zeigte, dass bei schwangeren Frauen, die täglich 480 mg zu sich nahmen, Säuglinge, die länger mit der Supplementierung in Kontakt kamen, schnellere Reaktionszeiten zeigten. Diese Ergebnisse waren noch besser für Mütter, die 930 mg pro Tag konsumierten. Beobachtungsdaten haben auch gezeigt, dass eine ausreichende mütterliche Zufuhr während der Schwangerschaft mit einer besseren Gedächtnisleistung bei 7-jährigen Kindern verbunden war, im Vergleich zu Kindern von Müttern, deren Zufuhr etwa 50 % der empfohlenen Werte betrug.

Der Bedarf steigt während der Stillzeit signifikant und erreicht 520 mg pro Tag. Die Menge im Muttermilch hängt zum großen Teil von der Nahrungsaufnahme der Mutter ab.

DHA, eine Omega-3-Fettsäure, ist entscheidend für die Gehirn- und Augenentwicklung des gestillten Babys. In Kombination mit Cholin ist die Einnahme von DHA effektiver, um die Omega-3-Spiegel im Körper zu erhöhen als die alleinige Einnahme von DHA.

Zusätzlich zur Unterstützung des Wachstums und der Entwicklung des Gehirns des Babys spielt DHA eine wesentliche Rolle für das ordnungsgemäße Funktionieren des Immunsystems des Babys.

Die Empfehlungen der EFSA liegen bei 400 mg/d für Frauen, 480 mg/d für schwangere Frauen und 520 mg/d für stillende Mütter. In Frankreich nehmen Frauen durchschnittlich 291 mg pro Tag zu sich, was weit unter den Empfehlungen liegt. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass Sie eine Nahrungsergänzung benötigen, vor allem wenn Sie keine oder nur wenig Eier und Hühnchen essen. Ein hartgekochtes Ei von 50 g enthält beispielsweise 115 mg und 100 g Brathähnchen liefern 85,3 mg. Während der Schwangerschaft müssten Sie also zusätzlich zu einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung 3 bis 4 Eier pro Tag zu sich nehmen, was jedoch unwahrscheinlich ist. 

In der Nahrung ist es überwiegend in Eiern enthalten, wobei ein hartgekochtes Ei von 50 g etwa 115 mg enthält. Lachs, Hühnerleber und Hühnchen sind ebenfalls gute Quellen. Als Ergänzung zu einer Mahlzeit können Sie Lebensmittel wie Quinoa, Blumenkohl, Brokkoli oder auch Mandeln essen, die etwas davon enthalten. 

In Nahrungsergänzungsmitteln finden Sie sie hauptsächlich in folgenden Formen: Bitartrat, Chlorid (weniger gut aufgenommen als die vorherige Form), Phosphatidylcholin (gute Aufnahme, wirkt hauptsächlich auf die Leber, das Herz-Kreislaufsystem und die Lipide) und Citicolin (das eigentlich keine echte Cholin-Form ist und nicht mit der Schwangerschaft vereinbar ist).

Das Bitartrat ist die bevorzugte Form während der Schwangerschaft: Seine optimale Aufnahme kombiniert mit der Tatsache, dass es am Methylierungszyklus teilnimmt und hilft, die Homocysteinspiegel zu regulieren, was während der Schwangerschaft und bei der Planung einer Schwangerschaft unerlässlich ist. Es wirkt sich auf die Spiegel von Vitamin B9 (Folsäure) aus, das von Ärzten ab dem Zeitpunkt der Familienplanung empfohlen wird.

Zunächst einmal wird von der Einnahme von Citicolin während der Schwangerschaft abgeraten, da es keine Studien gibt, die seine Unbedenklichkeit belegen. Außerdem ist Citicolin nicht die beste Option, wenn das Ziel darin besteht, den Cholinspiegel im Körper wirksam zu erhöhen. Es enthält nur wenig freies Cholin, das vom Körper freigesetzt und verwertet werden könnte. Obwohl es sich positiv auf die kognitiven Funktionen auswirkt, wird es nicht genügend Cholin liefern, das für die Reaktionen des Körpers wichtig ist, insbesondere zur Senkung des Homocysteinspiegels (hohe Werte sind während der Schwangerschaft gefährlich). In dieser Hinsicht ist die Bitartratform besser geeignet, da sie eine bessere Bioverfügbarkeit aufweist, wodurch die Cholin- und Betainwerte im Körper schnell erhöht werden können.